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06. September 2025
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Echo Studios als analoge Lautsprecher

Zur Abwechslung mal wieder etwas technisches, nämlich die Lösung eines Problems, das mich in den letzten Tagen beschäftigt hat. Folgender Bericht ist für alle interessant, die zwei Echo Studio Lautsprecher mit einem analogen Endgerät verbinden wollen - in meinem Fall ein Plattenspieler. Das Setup wird vermutlich in abgespeckter Version auch funktionieren, wenn man die Echo Studios als "Stereo-"Lautsprecher für einen Fernseher verwenden möchte. Zumindest habe ich meine technische Lösung aus mehreren YouTube Video bezogen, die genau das gemacht haben.

Eine kurze Erklärung vorab, damit Sie hier nicht vom Glauben abfallen und sich die Frage die stellen, warum zum Teufel sollte man Echo Studios als digitale Endgeräte, als Smart-Lautsprecher, mit einem Plattenspieler kombinieren? Das sind zwei verschiedene Welten und der Analog-Liebhaber wird das kaum verstehen können.

Das hat mehrere, eigentlich ganz pragmatische Gründe:

  • Ich finde smarte Lautprecher sehr praktisch. Ich steuere meine Beleuchtung in meiner Wohnung damit, höre Radio, frage diverse Infos ab, Musik von Spotify usw. - ich bin offen für diese neue Welt.
  • Seit einiger Zeit habe ich aber die Schallplatten wieder entdeckt. Man holt sich ein Stück der Jugend zurück. Und Vinyl hat einen anderen Klang. Ich bemerke immer, das Höhen und Tiefen irgendwie "gleichberechtigter" ans Ohr dringen (kann das nicht besser ausdrücken) - der Kenner nennt das einen "wärmeren" Klang.
  • Der entscheidende Punkt ist aber, dass die Echo Studio Lautsprecher einen für ihre Preisklasse sehr guten Klang haben. Zwei miteinander kombiniert sind richtig genial. Es ist meiner Meinung nach ausgeschlossen, dass man für ca. 180,- EUR pro Stück (jeweils gekauft am PrimeDay) analoge, klassische Lautsprecher in einer solchen Qualität bekommt. Eine vergleichbare Qualität dürfte selbst bei gebrauchten Lautsprecherboxen ein Vielfaches kosten. Kurz: die Echo Studios bieten für ihr Geld einen richtigen guten Klang und schonen den Geldbeutel.

Wie also kombiniert man diese EchoStudios mit einem analogen Endgerät? Ich stelle hier zwei Setups vor:

Setup mit Vorverstärker

Das erste Setup hat bei mir ein Jahr lang perfekt funktioniert. Dann gab es erst kürzlich irgendein Update, was dazu geführt hat, dass ich keinen Ton mehr von Plattenspieler gehört habe. Die Ursache habe ich erst nach langem Testen gefunden. Der Echo Amp Link - ein Verstärker, der den Plattenspieler als Input für die Echo Studios bereitstellt - war nicht mehr in demselben WLAN, wie die beiden Echo Studios. Ich habe aus verschiedenen Gründen ein 2.4 GHz und ein 5 GHz WLAN mit demselben Namen. Der AMP Link war plötzlich immer alleine im 2.4 GHz WLAN und ich habe keinen Weg gefunden, das wieder irgendwie zu korrigieren. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn sie dieses spezifische Problem nicht haben, dann wird dieses Setup sehr gut funktionieren:

Anmerkung: Man könnte meinen, dass man hier keine Vorverstärker braucht, denn der AMP Link hat im Gegensatz zum normalen Echo Link ja einen Verstärker eingebaut. Das ist zwar richtig, aber der Amp Link verstärkt nur ein ausgehendes Signal über den optischen Ausgang oder per Cinch. Bei diesem Setup wird aber das eingehende Signal einfach per WLAN an die Echo Studios übertragen. Shit In -> Shit Out, d.h. das Signal, das vom Plattenspieler kommt, muss verstärkt werden. Ansonsten hören sie ohne einen Vorverstärker ein völlig verhunztes knarrzendes Signal. Das Ganze ist sicher nicht notwendig, wenn der Plattenspieler einen Vorverstärker bereits eingebaut hat.

Diese Lösung hat übrigens einen kleinen Nachteil: Der Ton kommt mit ca. 2 Sekunden Verzögerung beim Lautsprecher an, d.h. wenn man die Nadel vom Plattenteller hebt, läuft die Musik kurz weiter.

Neues Setup mit optischem Splitter

Das zweite, neue Setup, ist eine klassische Kabelverbindung und die hat mein Problem mit dem WLAN Chaos perfekt gelöst. Dabei nutzte ich den SPDIF In/Out der Echo Studios. Dieser Anschluss sieht wie ein klassischer Klinkenanschluss aus, kann aber einen optischen Input aufnehmen.
Der AMP Link hat einen optischen Ausgang. Den kann man an einen Echo Studio anschliessen und das ohne Vorverstärker, weil der AMP Link hier als Verstärker fungiert. Aber ... wir haben ja zwei Echo Studios und wollen einen Stereo-Klang faken. Dazu brauchen wir ein weiteres Gerät und zwei spezielle Kabel, die von diesem Gerät das Signal an die Echo Studios leiten. Dieses Gerät ist ein optischer Splitter, der das Ausgangssignal auf mehrere Geräte aufteilen kann. Damit sind die Alexa Lautsprecher einfache Lautsprecher deren Lautstärke analog über den Amp Link geregelt kann (aber auch per Sprachsteuerung, wie es beliebt).

Diese Lösung hat zwar den Vorteil, dass man den Vorverstärker weglassen kann, aber dadurch entfällt auch die Möglichkeit, die Höhen und Tiefen über den Mini-Equalizer an dem Vorverstärker einzustellen. Man kann außer der Lautstärke an dem Klang nichts verändern. Da ich einen richtig guten Vorverstärker hatte, vermisse ich etwas meine persönlichen Präferenzen beim Klang. Der Versuch, den Vorverstärker wieder mit aufzunehmen war nicht erfolgreich - der Ton kommt völlig verzerrt und übersteuert bei den Echo-Studios an. Ich habe außerdem den Eindruck, dass die speziellen Funktionen der Echo Studios, etwa den Klang perfekt zu zentrieren, hier nicht greifen. Die Musik wird komplett, ohne speziellen Fokus, in den Raum abgestrahlt.

Vielleicht finde ich hier noch eine bessere Lösung, denn meiner Meinung nach müsste dies alles über AmpLink in der Alexa App regelbar sein. Ist aber leider (bisher) nicht so. Dennoch - diese Lösung ist aber mehr als akzeptabel. Der Klang ist auch ohne Einstellungen des Vorverstärkers sehr gut - meine persönlichen Klang-Präferenzen sind vielleicht auch nur Gewohnheit.

Die angesprochene technische Lösung, die beiden Echo-Studios als Lautsprecher für einen Fernseher zu nutzen, funktioniert übrigens genauso. In diesem Fall können Sie aber auf den Amp-Link komplett verzichten, sofern der Fernseher bereits einen optischen Audio-Ausgang hat. In diesem Fall bräuchte man nur den Spliter und die beiden Kabel.
Das Gleiche würde vermutlich auch für einen einfachen Verstärker gelten. Der Verstärker muss kein Echo Gerät sein. Entscheidend ist, dass das Signal über einen optischen Ausgang gesplitted werden kann. Diese zweite Lösung wäre also ideal, wenn Sie die Echo Studios tatsächlich einfach nur als Lautsprecherboxen verwenden wollen. Ich würde so gar so weit gehen zu sagen, dass ich den "Amp Link" gar nicht angeschafft hätte, wenn ich gewusst hätte, dass das erste Setup irgendwann ausfällt.

Und noch eine letzte Anmerkung: Wer sich nun denkt, wozu der ganze Aufwand, man kann doch einfach eine Bluetooth Verbindung, entweder über den Plattenspieler selbst, wenn er diese Funktion hat oder über den Amp-Link erstellen - ja, das würde funktionieren, aber auch nur mit einem Echo Studio, nicht mit beiden. So weit mir bekannt, kann man derzeit keine Lautsprecher- oder Multiroomgruppen mit Bluetooth-Konnektivität erstellen.